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Pressetext von Frau Dr. Heidrun Wirth zu meiner Ausstellung BLATTGOLD am 19.8.2024 im Maternushaus Köln
Vielfältig
verflochten ist die Kunst von Margret Schopka, verflochten mit der Natur, ebenso wie mit der die Kultur. Es ist eine Kunst die aus einem behutsamen Nachformulieren entstanden ist. Man muss
wissen, dass die Künstlerin von der vulkanischen Insel Island
geprägt ist. Sie verbringt dort
regelmäßig einen Teil des Jahres.
Dabei setzt sie sich selbst einer
Landschaft aus, in der die Elemente rein und kompromisslos zu Tage treten. Und es entsteht in dieser Weite und Einsamkeit eine LandArt, die sich einreiht in dieses Spiel der Elemente. Das Meer mit
dem Meeressaum steht für das Wasser, das vulkanische Gestein mit der allerfeinsten Vulkanasche für Feuer und Erde, der unbegrenzte Himmel für die Luft bei Tag und Nacht. Wie es kommt, so vergeht es
wieder. Fäden von Tang werden zu Liniengebern wie anderswo der Zeichenstift. Schriften bilden sich daraus. Und wenn es „Tausendblütenteppiche“ gibt, ist nichts davon allegorisch zu verstehen. Es sind
einfach 1000 Blüten,die gesammelt wurden. Samenkapseln werden zu
Preziosen. Die Künstlerin fügt nichts
oder wenig in eigener Pinselmalerei hinzu, doch eine filigrane Achtsamkeit liegt in allen Dingen. Feine Körnchen vom Kaffeesatz werden - mit Tapetenkleister fixiert- zu transluziden
Lichtgebilden.
Die Kunst von Margret Schopka entsteht
aber nicht nur aus der Natur, sondern auch aus der Kulturbezogenheit des Menschen. So kommt es zu den „lyrischen Verschmelzungen“, die
sich ebenfalls in einem Land ergeben, in
dem die Menschen nicht nur an langen Winterabenden zu lesen pflegen: „Hätt ich des Himmels reichbestickte Tücher, bestickt mit Golden- und mit Silberlicht...“, besingt es sehnsuchtsvoll der irische
Dichter William Butler Yeats, und auch das gehört zu den Bild gewordenen Lesefrüchten von Margret Schopka.
Heidrun Wirth, Kunsthistorikerin und
Journalistin
Foto: Harald Neumann